Die Corona-Krise trifft die weltweite Automobilwirtschaft ins Mark. Trotz des Neustarts der Produktion in Europa und der Wiederöffnung von Autohäusern sind die Gefahren für Betriebe und Arbeitsplätze noch lange nicht gebannt. Eine große Sorge ist auch, dass sich die Kunden in unsicheren Zeiten gerade bei alternativen Antrieben stärker zurückhalten.
Dazu erklärte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller: „Um gegenzusteuern, wird ein automobiles Konjunkturprogramm notwendig sein, das schnell beim Handel und den Kunden ankommt. Im Mittelpunkt sollten Impulse zur Anschaffung emissionsarmer Fahrzeuge stehen. Damit wollen wir sowohl die Luftqualität als auch den Klimaschutz voranbringen.“
Das Konzept umfasst drei Elemente:
(1) Erstens gilt es, die Chance zur Verbesserung der Luftqualität zu nutzen und gerade Stickoxid-Emissionen weiter zu senken. Dazu sollten Neufahrzeuge aller Arten mit der saubersten Abgastechnologie* gefördert werden. Voraussetzung für die Förderung muss hier der Austausch eines Altfahrzeugs mit hohen Emissionen sein.
(2) Außerdem sollten Elektroautos, die den Umweltbonus erhalten, mit einer zeitlich befristeten Zusatzprämie noch stärker gefördert werden, um CO2-Emissionen weiter zu senken. Dazu könnte der derzeit geltende Staatsanteil verdoppelt werden.
(3) Und schließlich könnte, um nicht nur Elektrofahrzeuge zu fördern, zusätzlich eine weitere Kategorie für besonders emissionsarme Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß in der Größenordnung von 95g/km eingeführt werden.
Zirpel betonte weiter: „Trotz der Herausforderung durch das Coronavirus müssen wir das Ziel, den alternativen Antrieben zum Durchbruch zu verhelfen, fest im Auge behalten. Ein klug gestaltetes Konjunkturprogramm sollte so schnell wie möglich Nachfrageimpulse für den Automobilmarkt geben und langfristig die Weichen für Investitionen in zukunftsfähige Technologien stellen.“
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Bei Pkw: Euro6dTemp oder Euro6d
Bei Lkw: EuroVI