Seit gestern ist Michael Lohscheller neuer Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Lohscheller war bereits im Februar von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einstimmig zum VDIK-Präsidenten gewählt worden. Er folgt auf Reinhard Zirpel, der sich nach acht Amtsjahren nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte.
Zum Amtsantritt betonte Lohscheller im Rahmen des Berliner Abends des Verbandes die starke Position der internationalen Automobilhersteller in Deutschland. Gleichzeitig plädierte er für eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik: „Die internationalen Hersteller sind ein zentraler Bestandteil des Standorts Deutschland und verkaufen hierzulande jährlich mehr als eine Million Pkw und über 100.000 Nutzfahrzeuge. Wir sind in Sorge um die wirtschaftliche Stärke des Landes. Es ist höchste Zeit, Unternehmen und Verbraucher spürbar zu entlasten, Bürokratie abzubauen und somit Wachstumsanreize zu setzen. Eine stagnierende Wirtschaft und sinkende Kaufkraft sind für den Verkauf von Autos nicht förderlich, egal ob deutsche oder internationale Fahrzeuge. Deutschland kann das besser“, so der neue VDIK-Präsident.
In seinem Grußwort betonte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, wie wichtig es sei, dass individuelle Mobilität in Deutschland bezahlbar bleibe. Die internationalen Automobilhersteller spielten dabei eine bedeutende Rolle.
Nachdem die EU-Kommission gestern die Einführung von vorläufigen, zusätzlichen Einfuhrzöllen von bis zu 38,1 Prozent auf E-Autos aus China zum 4. Juli angekündigt hatte, ergänzte Luksic: „Der Fahrzeugimport ist kein immer einfaches Geschäft. Zur Wahrheit gehört, dass Zölle zu Gegen-Zöllen führen. Zudem sind internationale Hersteller wichtige Auftraggeber der deutschen Zulieferer. Die deutsche Wirtschaft würde von einem Handelskrieg nicht profitieren.“
Michael Lohscheller war nach verschiedenen Stationen bei Jungheinrich, Daimler Chrysler, Mitsubishi Motors und Volkswagen von 2012 bis 2021 bei Opel, zunächst als CFO und schließlich ab 2017 als CEO. Anschließend führte er als Global CEO den vietnamesischen Pkw-Hersteller VinFast. Zuletzt war Lohscheller bis August 2023 President & CEO der Nikola Corporation, einem US-amerikanischen Hersteller von Elektro- und Wasserstoff-Lkw.
Reinhard Zirpel wünschte seinem Nachfolger viel Erfolg sowie eine glückliche Hand und erklärte: „Michael Lohscheller ist ein außerordentlich erfahrener Kenner und Lenker der deutschen und internationalen Automobilwirtschaft. Mit ihm an der Spitze ist der VDIK hervorragend gerüstet, um sich den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu stellen.“
Neu in den VDIK-Vorstand gewählt wurden von der VDIK-Mitgliederversammlung Jens Schulz, Geschäftsführer MMD Automobile GmbH, und Vincent Ricoux, Geschäftsführer Nissan Deutschland GmbH. Für eine weitere Amtszeit wiedergewählt wurden Bernhard Kaplan, Geschäftsführer Mazda Deutschland GmbH und Jan-Kas van der Stelt, Geschäftsführer Jaguar Land Rover Deutschland GmbH.
Der aktuelle VDIK-Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Michael Lohscheller, Präsident
André Schmidt, Vizepräsident
Präsident Toyota Deutschland GmbH
Jan-Hendrik Hülsmann
Sprecher der Geschäftsführung ŠKODA AUTO Deutschland GmbH
Bernhard Kaplan
Geschäftsführer Mazda Motors (Deutschland) GmbH
Vincent Ricoux
Geschäftsführer Nissan Deutschland GmbH
Jens Schulz
Geschäftsführer MMD Automobile GmbH
Jan-Kas van der Stelt
Geschäftsführer Jaguar Land Rover Deutschland GmbH
BU: vlnr: Alexander Jess, Reinhard Zirpel, Oliver Luksic, Michael Lohscheller. Quelle: VDIK
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