Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) fordert in Anbetracht der bisherigen Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Rahmen der Koalitionsverhandlungen einen signifikanten Ruck bei den Endverhandlungen. Gerade die von der Arbeitsgruppe Wirtschaft, Industrie und Tourismus erarbeiteten Fördermaßnahmen für die Elektromobilität gehen zwar in die richtige Richtung, werden aber nicht ausreichen, um den Hochlauf im notwendigen Maße zu unterstützen.
Zwar bekennen sich die Gesprächspartner zur Transformation in der Automobilwirtschaft. So wollen sich die Parteien auf europäischer Ebene dafür einsetzen, Strafzahlungen für Automobilhersteller zu vermeiden und die Überprüfung der CO2-Reduktionsziele für schwere Nutzfahrzeuge und Trailer vorzuziehen. Doch jetzt müssen die politischen Akteure den angekündigten Aufschub bei der Erreichung der Flottengrenzwerte nutzen und langfristige und stabile Voraussetzungen zum Hochlauf der Elektromobilität schaffen.
„Wir hätten uns gewünscht, dass die Arbeitsgruppe das Thema bezahlbare individuelle Mobilität stärker in den Fokus genommen hätte. Insbesondere die Bezahlbarkeit wird am Ende darüber entscheiden, ob Verbraucherinnen und Verbraucher so schnell wie möglich auf klimaneutrale Antriebe umsteigen können und wollen. Daher ist die Senkung der Strompreise um fünf Cent pro kWh aus der Arbeitsgruppe Klima und Energie ein Schritt in die richtige Richtung, dennoch bleibt der Strompreis in Deutschland damit überproportional hoch. Damit allein werden wir den Hochlauf der Elektromobilität nicht erreichen“, so VDIK-Präsidentin Imelda Labbé.
Positiv ist immerhin, dass die Förderung der Elektromobilität im Papier der zuständigen Arbeitsgruppe einen vergleichsweise bedeutenden Raum einnimmt. Dies zeigt, dass der dringende Handlungsbedarf erkannt wurde. Allerdings fehlt es bisher an einer Einigung bezüglich eines Kaufanreizes für Elektrofahrzeuge. Hier ist eine schnelle Entscheidung aber dringend nötig, denn die aktuelle Unsicherheit hemmt Kunden bei ihrer Kaufentscheidung und ist damit vernichtend für den gegenwärtigen Pkw-Markt.
Grundsätzlich spricht sich der VDIK klar für eine steuerliche Förderung aus, denn dadurch profitieren Kunden zusätzlich durch die Restwertbeständigkeit ihrer Fahrzeuge. Eine Bar-Kaufprämie hält der VDIK für nicht zielführend.
Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in den Schlussverhandlungen noch einmal erheblich nachlegen, damit der Hochlauf der Elektromobilität gelingen kann und die Klimaziele erreicht werden können. Der VDIK ist dabei weiterhin zuversichtlich und unterstützt eine positive Grundhaltung zur Transformation.