Die Europäische Kommission verfolgt den Ansatz, die Schadstoffemissionen von Pkw und Nutzfahrzeugen über europaweit geltende Abgasvorschriften kontinuierlich abzusenken und die Grenzwerte für Benzin und Diesel weitestgehend anzugleichen.

Aktuell müssen alle neu zugelassenen Fahrzeuge seit 2015 die Abgasstufe Euro6 verbindlich einhalten. Im Zuge der Entwicklung von Euro1 bis Euro6 hat der Gesetzgeber die Grenzwerte für Stickoxide bei Pkw um 97 Prozent und für Partikel um 98 Prozent gesenkt. Die Verordnung wurde mittlerweile um Anforderungen im neuen Prüfzyklus WLTP und im realen Verkehr (RDE) ergänzt, die seit September 2017 verbindlich anzuwenden sind. Fahrzeuge, die die RDE-Standards erfüllen, werden den Abgasklassen Euro6d beziehungsweise Euro6d-Temp zugeordnet.

Zusätzlich wurden verschärfte Anforderungen an die Verdunstungsemissionen (EVAP), technische Anforderungen zur Überwachung des Kraftstoff- beziehungsweise Stromverbrauchs eingeführt. Hinzu kommen Anforderungen an die Übereinstimmung im Betrieb (In-Service-Conformity ISC). Das bedeutet, dass auch während des Fahrbetriebs sichergestellt ist, dass nicht mehr Abgase als erlaubt ausgestoßen werden.

Die Umstellung von NEFZ auf WLTP und die Einführung der Messung von so genannten „Real Driving Emissions“ (RDE), die praktisch unter beliebigen Bedingungen durchgeführt werden, lassen die Unterschiede zwischen Prüfstandtests und Straßenwerten deutlich kleiner werden. Die internationale Automobilindustrie unterstützte daher die Einführung von WLTP und RDE. Gleichwohl sind Aufwand und Kosten für die Zertifizierung und Typgenehmigung neuer Fahrzeugmodelle erheblich gestiegen.

Für schwere Nutzfahrzeuge gilt seit Ende 2013 die Abgasstufe EuroVI. Seit 1990 wurde der Grenzwert für den Stickoxidausstoß um 95 Prozent, der für Partikel um 98 Prozent reduziert. Bei Nutzfahrzeugen erfolgt die Absenkung der Emissionen im realen Straßenverkehr durch RDE-Messungen bereits seit der Stufe EuroVI.